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Besser statt mehr - Wohlstand im 21. Jahrhundert (II)

Bonn 19. November 2009

Konferenz des Denkwerks Zukunft am 30. November 2009

Wie können die Bevölkerungen der früh industrialisierten Länder besser leben, ohne ständig mehr haben zu müssen? Wie können sie, wie die Bundeskanzlerin in ihrer Regierungserklärung vom 10. November sagte, "eine Art des Wirtschaftens finden, die nicht mit den Grundlagen ihres eigenen Erfolgs Raubbau treibt"?

Das Denkwerk Zukunft - Stiftung kulturelle Erneuerung lädt auf seiner ersten öffentlichen Konferenz "Besser statt mehr - Wohlstand im 21. Jahrhundert" am 30. November 2009 im Umweltforum Berlin, ein, diese Fragen gemeinsam mit internationalen Experten zu diskutieren.

U.a. wird der renommierte Zukunftsforscher Horst W. Opaschowski, zum Thema „Was ist Wohlstand im 21. Jahrhundert?" sprechen. Ihm zufolge wird in Zeiten der Wohlstandswende gut zu leben wichtiger sein als viel zu haben. "Was auf den ersten Blick wie 'Zynismus pur' wirkt, ist Realität des Lebens geworden. Immer mehr Menschen siedeln sich im Lager der Wohlstandskritiker an - quer durch alle Sozialschichten... In Zukunft kann uns nur noch eine Kultur des sozialen Wohlergehens weiterhelfen, die sich nicht mehr nur von materiellem Wohlstandswachstum blenden lässt."

Harald Welzer, Direktor des Center for Interdisciplinary Memory and Research am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen, Forschungsprofessor für Sozialpsychologie der Universität Witten-Herdecke und Podiumsgast auf der Konferenz des Denkwerks Zukunft, sieht die Herausforderung im Umdenken der jetzigen Generation:  „Um von einer Ökonomie des Übervorteilens zu einer Ökonomie des Teilens zu kommen, bedarf es eines tiefgreifenden Wandels nicht nur der wirtschaftlichen Paradigmen und institutionellen Voraussetzungen, sondern vor allem der mentalen Infrastrukturen."

Jakob von Uexküll, Stifter des Alternativen Nobelpreises, Gründer des World Future Council und ebenfalls Podiumsgast des Denkwerks Zukunft weist auf eine weitere Hürde hin: „Die derzeitige politische Elite und ihre Berater haben [..]  nicht den Mut, diesen Weg [der Gesellschaft ohne Wirtschaftswachstum] zu gehen, oder auch nur seine Notwendigkeit einzugestehen, weil sie dann erklären müssten, warum sie jahrzehntelang das Gegenteil behauptet haben."

Und Wolfgang Reitzle, Vorstandsvorsitzender der Linde AG stellt fest „Politik und Wirtschaft können die vor uns liegenden Aufgaben nur gemeinsam lösen. Jeder an seinem Platz, mit seinen Aufgaben und einem klaren Fahrplan."

Neben den Genannten werden u.a. der britische Professor für Nachhaltige Entwicklung am Zentrum für Umweltstrategie (CES) der Universität von Surrey (UK) und Autor des viel beachteten Reports "Prosperity without Growth?" Tim Jackson sowie der amerikanische Wissenschaftler und Co-Autor der Studie „Die Grenzen des Wachstums" Dennis L. Meadows die Chancen eines breiteren Wohlstandsverständnisses aufzeigen. Schließlich wird Ottfried Höffe, Professor für Philosophie an der Universität Tübingen und Gründer und Leiter der Forschungsstelle Politische Philosophie über das Spannungsverhältnis zwischen Demokratie und Nachhaltigkeit referieren.  

Das von Professor Dr. Meinhard Miegel, dem Mitbegründer und ehemaligen Leiter des IWG BONN e.V., und Dipl. rer. pol. Dieter Paulmann, dem Gründer und langjährigen Vorstand sowie späteren Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Industrie Service AG, ins Leben gerufene Denkwerk Zukunft - Stiftung kulturelle Erneuerung engagiert sich für die Erneuerung der westlichen Kultur, um diese wieder zukunftsfähig zu machen. Dies erfordert kulturelle Erneuerung, veränderte Lebensstile sowie einen Bewusstseinswandel, zu dem das Denkwerk Zukunft beitragen möchte.

Programm und weitere Informationen finden Sie unter: www.denkwerkzukunft.de/index.php/aktivitaeten/index/Konferenzen

 

Termin: Montag, 30. November 2009 von 10:30 - ca. 17:00 Uhr
  12.15 Uhr Pressekonferenz
  Mit Dennis L. Meadows, Horst W. Opaschowski, Tim
  Jackson, Otfried Höffe und Meinhard Miegel
   
Ort: Umweltforum Auferstehungskirche Berlin,
  Pufendorfstraße 11, Berlin
   
Pressekontakt:  Stefanie Wahl, Geschäftsführung
  Denkwerk Zukunft
  Tel.: +49 228 372044
  Email: stefanie.wahl@denkwerkzukunft.de